Suchtberatung und -behandlung Hoyerswerda

Die Suchtberatungs- und -behandlungsstelle Hoyerswerda ist ein Angebot der ambulanten Suchthilfe. Die Beratungen erfolgen individuell, kostenfrei und auf Wunsch auch anonym. Sie sind unabhängig von Alter, Konfession und Nationalität. Alle Mitarbeiter stehen unter Schweigepflicht. Wir arbeiten eng mit dem Projekt "Wegweiser" in Hoyerswerda zusammen.

Wer kommt zu uns?

Suchtkranke und Suchtgefährdete, deren Angehörige und andere interessierte Personen bei Fragen in Bezug auf:

  • Medikamente
  • Alkohol
  • Drogen
  • Nikotin
  • nicht stoffgebundene Süchte (Ess-Störungen, problematisches Spielverhalten, Medienkonsum)

Was machen wir?

Beratung und Behandlung einzeln, gemeinsam mit Angehörigen oder in der Gruppe.

  • Hilfe bei der Bewältigung von Lebensproblemen
  • Krisenintervention
  • Diagnostik und entsprechende Empfehlungen
  • Vermittlung in stationäre Entgiftungs- und Entwöhnungsbehandlung
  • ambulante Nachsorge nach stationärer Entwöhnungsbehandlung
  • Vermittlung in Selbsthilfegruppen
  • im Bedarfsfall Hausbesuch
  • Information zu Suchtkrankheiten und Prävention

Was erwartet Sie?

  • Die Mitarbeiter der Beratungsstelle stehen unter Schweigepflicht.
  • Auf Wunsch beraten wir Sie auch anonym.
  • Die Beratung ist kostenlos.
  • Sie kann von jedem Bürger, unabhängig von Alter, Konfession oder Nationalität in Anspruch genommen werden.

Einzelberatung

Die Einzelberatung beinhaltet den Beziehungsaufbau, die Informationsvermittlung, die Klärung der gegenseitigen Erwartungshaltung sowie die gemeinsame Zielbestimmung und kann ein kurzfristiger oder mittel- bis längerfristiger Beratungsprozess sein.

Durch die in der Suchtberatungs- und -behandlungsstelle tätigen Fachkräfte erfolgen die Erhebung anamnestischer Daten sowie die Erstellung einer Diagnose entsprechend des aktuellen diagnostischen Manuals.
Gemeinsam mit dem Ratsuchenden wird ein Beratungsplan erstellt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

Gruppenangebote

Motivations-/Informationsgruppe Alkohol/Drogen

Dieses Angebot richtet sich an suchtmittelgefährdete und -abhängige Menschen, die sich oftmals noch am Beginn der Auseinandersetzung mit ihrem Konsumverhalten befinden.

Ziel ist es, die Teilnehmer zu befähigen, sich mit ihrem Suchtmittelkonsum selbstkritisch auseinanderzusetzen.
Im Mittelpunkt stehen das gemeinsame Gespräch und der Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern untereinander und den Sozialtherapeut/innen. Es werden Informationen und Erkenntnisse so vermittelt, dass die Gruppenteilnehmer einen Überblick über ihr Suchtproblem und die erforderlichen Behandlungsmaßnahmen erhalten.

In der Informations-/Motivationsgruppe Alkohol/Drogen verläuft die Auseinandersetzung mit dem Suchtmittelkonsum über die Psychoedukation und dem Durchlaufen von 7 Themenkomplexen.

  • 1. Suchtentwicklung
  • 2. Motivationsprozess
  • 3. Funktionalität von Suchtmitteln
  • 4. Wirkungsweise von Suchtmitteln
  • 5. Folgeschäden
  • 6. Konsumtypen
  • 7. Suchthilfesystem

Diese werden im rollenden Verfahren angeboten, sodass jederzeit ein Einstieg möglich ist.

Die Informations-/Motivationsgruppe Alkohol/Drogen ist eine offene Gruppe und findet jeden Dienstag zwischen 10.00 Uhr und 11.30 Uhr statt.
Die Zuweisung für dieses Gruppenangebot erfolgt ausschließlich über die Einzelberatung beim jeweiligen Berater/Therapeuten.

Nachsorgegruppe

Die Nachsorgegruppe ist ein regelmäßig monatliches Angebot für Betroffene nach erfolgter medizinischer Rehabilitation Sucht.

Darüber hinaus werden in der Nachsorgegruppe Klienten integriert, die sich nach einer psychiatrischen Regelbehandlung für Abhängigkeitskranke bzw. einem qualifizierten Entzug in einem Fachkrankenhaus für eine abstinente Lebensweise entschieden haben und auch über einen längeren Zeitraum stabil abstinent leben.

Ziel der Gruppe ist es, die bereits zuvor erlangten Behandlungsergebnisse umzusetzen, um somit die bestehende abstinente Lebensweise langfristig zu stabilisieren, zu festigen und aufrecht zu erhalten.
Die inhaltliche Gestaltung der Gruppensitzungen orientiert sich am verhaltenstherapeutischen Ansatz.

Die Nachsorgegruppe findet jeweils montags 14-tägig zwischen 10.00 Uhr und 11.30 Uhr statt. Konkrete Termine sind bitte zu erfragen.

Die Zuweisung für dieses Gruppenangebot erfolgt ausschließlich über die Einzelberatung beim jeweiligen Berater/Therapeuten.

FreD - Frühintervention bei erstauffälligen Drogen- und Alkoholkonsumenten

Der FreD-Kurs ist ein regelmäßiges Angebot der Suchtberatung und -behandlung.

Die Zuweisung in das Interventionsprogramm erfolgt überwiegend durch Koorperationspartner, wie z.B. die Jugendgerichtshilfe und dem ASD des Jugendamtes.

Es richtet sich an 14 - 21 jährige Jugendliche mit aufgefallenem Alkohol- oder illegalem Drogenkonsum, die in der Regel aufgrund von drohenden unangenehmen Konsequenzen (strafrechtlich oder disziplinarisch) aktiv werden wollen.
Mit dem FreD-Kurs werden diese Konsequenzen abgemildert oder entfallen ganz.

Themen im FreD-Kurs sind:

  • Wissen über Suchtmittel
  • Reflexion des Konsums
  • Umgang mit Rausch und Risiko
  • Strategien zum Reduzieren oder Beenden
  • Gesundheitliche und rechtliche Aspekte
  • Auswirkungen auf den Führerschein
  • Eigene Ressourcen und Hilfesysteme

Die Kursteilnahme setzt die freiwillige Entscheidung des Teilnehmers voraus.
Es finden ein Vorgespräch sowie ein Abschlussgespräch als Einzelgespräch statt. Der FreD-Kurs dauert 8 Stunden, verteilt auf 4 Termine. Der erfolgreiche Abschluss wird mit einer Teilnahmebestätigung bescheinigt.

Die Zuweisung für dieses Gruppenangebot erfolgt ausschließlich über die Einzelberatung beim jeweiligen Berater/Therapeuten.

SHIFT

Das Gruppenangebot SHIFT ist ein Elterntraining für suchtkranke und -gefährdete Mütter und Väter mit Kindern zwischen 0 und 10 Jahren, die mit ihren Kindern zusammenleben oder eine aktive Erziehungsrolle einnehmen, eine Auflage vom Jugendamt haben oder sich selbst für eine Beratung entscheiden.

Themen in den Gruppentreffen sind:

  • Auseinandersetzung mit der eigenen Elternschaft
  • Kindliche Bedürfnisse
  • Gestaltung von Familienleben
  • Kommunikation
  • Eltern als Partner
  • Tabuthema "Sucht" in der Familie

Zudem finden in der Klärungsphase ein bis zwei Einzelgespräche zur Vorbereitung und ein Abschlussgespräch als Einzelgespräch statt. Die Teilnahme wird im Anschluss schriftlich bescheinigt.

Die Zuweisung für dieses Gruppenangebot erfolgt ausschließlich über die Einzelberatung beim jeweiligen Berater/Therapeuten.

Gruppenangebot für suchtmittelauffällige Straßenverkehrsteilnehmer

Wer kann teilnehmen?

Das Gruppenangebot für suchtmittelauffällige Straßenverkehrsteilnehmer richtet sich speziell an Personen,

  • denen der Führerschein aufgrund des Fahrens unter Alkohol und/oder Drogen entzogen wurde
  • die eine Empfehlung erhalten haben, sich einer fachlichen Beratung zu unterziehen und
  • die sich auf eine medizinisch psychologische Untersuchung (MPU) vorbereiten wollen.

Was wird gemacht?

Über das Gruppenangebot von 10 Gruppensitzungen á 90 Minuten hinaus werden mit jedem Teilnehmer im Einzelsetting á 50 Minuten ein Einführungs- und Abschlussgespräch sowie weitere individuell abgestimmte diagnostische Gespräche geführt.
Die Teilnehmerzahl pro Kurs: mindestens 5 Personen.

Das Ziel unseres Gruppenangebotes ist es, durch eine selbstkritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Suchtmittelkonsum und dessen Konsequenzen eine angemessene Verhaltens- bzw. Einstellungsänderung zu erreichen.

Nach Abschluss der Gruppen- und Einzelgespräche erhält jeder Teilnehmer eine Teilnahmebestätigung.

Was kostet das Angebot?

Die Teilnahme ist kostenpflichtig.

Kosten: 500,00 €

Wie kann ich teilnehmen?

Die Zuweisung für dieses Gruppenangebot erfolgt ausschließlich über die Einzelberatung beim jeweiligen Berater/Therapeuten.

Aufsuchende und nachgehende Sozialarbeit

Beratungsangebot für Suchtgefährdete und Suchtkranke im Lausitzer Seenland Klinikum Hoyerswerda

Im Rahmen unserer Sprechstunde im Lausitzer Seenland Klinikum Hoyerswerda haben Patienten die Möglichkeit, das wöchentlich stattfindende Beratungsangebot unserer Suchtberatungs- und -behandlungsstelle vor Ort bzw. direkt am Krankenbett zu nutzen.

Die Bedarfsmeldung und Kontaktaufnahme zu Patienten erfolgt in Absprache mit den Mitarbeiterinnen des Kliniksozialdienstes, dem Pflegepersonal und den behandelnden Ärzten, zum großen Teil auf den Stationen der ITS, Kardiologie 2/Stroke Unit und Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie (vormals Innere Medizin (SINN).

Sprechzeiten: Donnerstag von 9.00 - 12.00 Uhr

Beratungsangebot im Jobcenter

Monatlich führen wir eine Sprechstunde im Jobcenter in Hoyerswerda durch.
Die Bedarfsmeldung und Kontaktaufnahme zu den Klienten erfolgt in Absprache mit den Fallmanagern des Jobcenters.

Wir erreichen problematisch konsumierende Menschen, für die häufig der Zugang zu suchtbezogenen Hilfen aufgrund der persönlichen Hemmschwelle zu groß ist.
Gleichzeitig motivieren wir sie für eine ambulante Weiterbetreuung in unserer Suchtberatungs- und -behandlungsstelle, bei der individuell bestmögliche Hilfemaßnahmen angeboten werden können.

Sprechzeiten: 1. Dienstag im Monat von 13.00 - 16.00 Uhr

Tagestreff Bethesda

Das gibt es im Tagestreff Bethesda:

  • Unterstützung und Verständnis bei großen und kleinen Problemen, bei Ämter- und Behördenangelegenheiten
  • Aufmerksamkeit, Zeit und Herzenswärme
  • Vermittlung von weiteren Ansprechpartnern

Zu diesen Angeboten lädt der Tagestreff ein:

  • Menschen treffen, miteinander reden, zuhören
  • Kaffee und Tee trinken
  • einen Imbiss genießen
  • gemeinsame Ausflüge organisieren
  • Erfahrungen austauschen
  • kreativ sein, z.B. basteln, stricken, häkeln, nähen, töpfern, malen

Hier befindet sich der Tagestreff:

Tagestreff Bethesda im Haus Bethesda
Schulstraße 5
02977 Hoyerswerda

Öffnungszeiten

Montag       13 bis 16 Uhr
Dienstag      9 bis 13 Uhr
Mittwoch      9 bis 12 Uhr
Donnerstag  9 bis 14 Uhr

Das Kreativangebot findet immer donnerstags von 10 bis 13 Uhr statt.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.